Microsoft hat Anfang März 2016 das StorSimple Virtual Array angekündigt. Es wird in den Azure Regionen aktuell ausgerollt. Das StorSimple Virtual Array ist das Betriebssystem der StorSimple Hardware Appliance, welches als Virtuelle Maschine auf der eigene VMware oder Hyper-V Infrastruktur betrieben werden kann.
Für wen macht diese Lösung Sinn?
Die Lösung macht Sinn für Unternehmen, die viele Außenstellen betreiben und die IT-Infrastruktur agil halten müssen. Zudem eine zentrale Steuerung der Desaster Recovery und Backup & Recvovery Strategie verfolgen, aber in einem ggf. vorhandenen Rechenzentrum keine Investitionen tätigen möchten/können. Besonders wenn das Unternehmen sehr dynamisch wächst und langfristige Investitionen in Hardware strategisch keinen Sinn machen, bietet sich diese Lösung an.
Die Vorteile liegen auf der Hand
- Agil
- Sehr kostengünstig
- Sehr flexibel
- Einfach zu verwalten
- Viele Features und Anwendungsfälle in Verbindung mit der Microsoft Azure Cloud
Wie sieht die Lösung technisch aus?
Zunächst einmal ist wichtig, dass das StorSimple Virtual Array – wie der große Bruder – nicht nur iSCSI Block-Storage zur Verfügung stellt, sondern dass es auch das SMB-Protokoll zur Verfügung stellt. Es ist somit als NAS-Lösung einsetzbar. Es kann somit hervorragend in die vorhandene Fileservices der Unternehmens-IT integriert werden. Ist eine File-Lösung ggf. mit Microsoft DFS bereits unternehmensweit realisiert, dann kann das StorSimple Virtual Array dort integriert werden.
Die Funktionen aus der Microsoft Azure Cloud machen das StorSimple Virtual Array aber erst richtig leistungsfähig.
- So können die Daten des Virtual Array durch die in Azure integrierte Backup & Recovery Lösung geschützt und gesichert werden.
- Zudem kann im Falle eines Desasters mit einem Knopfdruck ein Failover auf ein Ersatz-Array ausgeführt werden.
- Die Kapazitätsgrenzen liegen bei 6,4 TB (8TB) local und 64 TB aus Azure.
- Die Funktionen (local pinned Volume, Autotiering, etc.) des großen Bruder sind auch im Virtual Array möglich.
- Der Verbindungsaufbau findet ausschließlich von intern nach extern statt – dies wird die IT-Sicherbeauftragten freuen.
Voraussetzungen
Im eigenen Rechenzentrum muss lediglich eine Hyper-V (2008, 2012, 2012 R2) oder VMware (ab 5.5) Umgebung laufen. Das Virtual Array wird als Soft-Appliance betrieben.
Zudem sollte die VM folgende Leistungsmerkmale besitzen
- 8 GB RAM
- 4 Cores
- 500 GB lokaler Plattenplatz für das Betriebssystem und den Zwischenpuffer
- Netzwerkkarte
Welche Architekturen sind damit möglich?
Zunächst einmal ist der Azure Blob Storage das wichtigste Element. Das Virtual Array nutzt diesen Storage, um geeigneten Daten dort abzulegen. Der StorSimple-Manager ist das zentrale Management-Tool zur Administration aller StorSimple-Installationen.
Es ist aber zudem möglich die weiteren leistungsstarken Dienste aus der Microsoft Azure Cloud zu nutzen, um die vorhandenen Daten weiter zu verwenden. Die Daten liegen in sog. Cloudsnapshots bereits in der Azure Cloud, somit ist es möglich mit der Virtual Appliance auf die vorhandenen Daten zuzugreifen, um sie für andere Zwecke, wie z. B.: Hadoop (Big Data) zu verwenden.
Mögliches Use Case
Hauptsächlich wird das Virtual Array als Filer in Niederlassungen betrieben werden, die kein IT-Personal vor Ort haben. Ein zentrale Management ist für diese Umgebung unabdingbar. Ist ein virtualisierter Branch-Server vor Ort installiert, dann spricht nichts gegen eine weitere VM mit Virtual Array.
Fazit
Wie ich finde ist auch das Virtual Array von Microsoft wieder eine wunderbar schlanke Lösung für ein Problem, welches von andere Hersteller meistens mit unwahrscheinlich umfangreichen Lösungen erschlagen wird. Zudem ist das StorSimple Virtual Array ein zusätzlicher Brückenkopf in hybride Cloud-Szenarien.
Quellen
https://azure.microsoft.com/en-us/documentation/articles/storsimple-ova-overview/